NUKLEUS Leerstandsfestival
Im Festivalzeitraum von einem Monat wurde ein leerstehendes Ladengeschäft inmitten der Ludwigshafener Fußgängerzone künstlerisch und kulturell bespielt. Es wurden Veranstaltungen in Form von verschiedenen Formaten, wie beispielsweise Talkrunden, Fachvorträgen, Keynotes und Workshops rund um das Thema „kulturelle Stadtentwicklung“ mit einem umfassenden Rahmenprogramm konzipiert und umgesetzt. In insgesamt über 60 einzelnen Veranstaltungen wurde mit ca. 80 Eingeladenen aus insgesamt neun Städten sowie mehr als 1.000 Besucher:innen unter anderem Themen wie Leerstandsbespielung, Zwischennutzung und die Möglichkeiten der zivilgesellschaftlichen Stadtgestaltung diskutiert.
ENTSTEHUNG
Die Idee, einen Leerstand zu bespielen ist im Zuge eines von der IHK Tischrunde Ludwigshafen in Zusammenarbeit mit der BASF durchgeführten Design-Thinking-Workshops zum Thema CityUpgradeLU entstanden.
Mit dem übergeordneten Ziel, ein City Upgrade zu erlangen, sollte als Ergebnis des Workshops ein Anziehungspunkt inmitten der Innenstadt von Ludwigshafen installiert werden, der durch gezielte Aktionen und Events dazu beitragen sollte, dass sich weitere Angebote in dessen Umgebung ansiedeln – ein Nukleus eben (von lat. „Kern“).
SELBSTVERSTÄNDNIS
Das Projekt selbst war dabei nicht als direkte Maßnahme zur Entwicklung der Innenstadt gedacht. Vielmehr sollte Nukleus als Impuls wirken – mit Anstoßfunktion für weitere Folgeprojekte. Nukleus wurde dabei als der wesentliche Kern betrachtet, der im Zentrum von etwas steht und von dem ausgehend, neue Ideen und Projekte für Ludwigshafen entstehen können.
Der Leerstand diente dabei als zentraler Spielort, Experimentierfeld, Raum für Möglichkeiten und Austausch und als Zentrum und Forum für die Szene von engagierten Bürger*Innen, Stadtmacher*Innen und Kulturschaffenden in und um Ludwigshafen. Ein wichtiger Baustein für die kulturelle Stadtentwicklung ist das zivilgesellschaftliche Engagement, das oft auf bürokratische Hindernisse stößt. Im Zuge des Festivals sollten Hürden identifiziert und Problemlösungsstrategien erarbeitet werden. Anliegen war es deshalb nicht nur, einen Leerstand in der Ludwigshafener Innenstadt künstlerisch und kulturell zu bespielen, sondern auch einen Diskurs rund um den thematischen Schwerpunkt der kulturellen Stadtentwicklung anzuregen. Die Einbindung möglichst vieler lokaler und überregionaler Akteure für das Schaffen eines Netzwerks mit Wissensaustausch war dabei ein zentraler Aspekt. Den Blick über den Tellerrand zu wagen und gezielt Expert*Innen und Stadtmacher*Innen aus der gesamten Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) und aus anderen Städten einzuladen war hierbei unabdingbar.
ZIEL
Ziel war es, durch verschiedene Impulse eine Sensibilisierung für den städtischen Raum zu schaffen. Die Innenstadt Ludwigshafens sollte neu gedacht und Anreize geschaffen werden, sich die eigene Stadt gemeinsam so zu gestalten, wie man sie gerne hätte, getreu dem Motto des Festivals: Es ist Deine Stadt, mach was draus! Als Output des Projekts wurde neben einer ausführlichen Dokumentation ein Leitfaden erarbeitet, der die Möglichkeiten der (Zwischen-) Nutzung von Leerstädten, anhand der im Projektzeitraum erlangten und zusammen erarbeiteten Erkenntnisse aufzeigt und somit anderen Akteur*Innen in Ludwigshafen an die Hand gegeben werden kann, um neue Nuklei zu gründen.
TÄTIGKEITSFELDER
- Kuration
- inhaltliche Konzeption des Festivals
- Projektmanagement und -koordination
- Programmplanung (ca. 60 verschiedene Veranstaltungen)
- Ausstellungsorganisation im Leerstand
- Planung und Durchführung von Workshops
- Schaffen einer Plattform für Wissenstransfer
- Netzwerkarbeit
- Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
- Dokumentation (Recap)
Projektpartner:
IHK Tischrunde der Ludwigshafener Wirtschaft, Studio LudwigshafenDate:
September 2019